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Äthiopien

An- und Einreise

Einreise mit gültigem Reisepass oder vorläufigem Reisepass und Kinderreisepass. Ein Personalausweis und ein vorläufiger Personalausweis werden nicht akzeptiert.

Die Ausweisdokumente müssen sechs Monate über das Reiseende hinaus gültig sein. Ein Visum ist erforderlich und kann vor Beginn der Reise bei der äthiopischen Botschaft (Berlin) oder bei dem äthiopischen Generalkonsulat (Frankfurt) beantragt werden. Wenn Sie die Möglichkeit haben, den Antrag persönlich bei der Botschaft einzureichen, kann dieser innerhalb einer Stunde bearbeitet werden. Per Post dauert es etwa eine Woche.

Aktuelle Visagebühren und genaue Einreisebestimmungen können Sie bei der zuständigen äthiopischen Auslandsvertretung erfragen. Ein einmaliges Visum für Touristen (gültig für 1-3 Monate) kann auch bei Ankunft am internationalen Flughafen Bole in Addis Abeba beantragt werden. Zurzeit betragen die Kosten für ein Visum ca. zwischen 45,- und 72,- Euro. Allerdings ist die Infrastruktur an dem Flughafen nicht geeignet, um eine hohe Zahl ankommender Touristen problemlos und schnell mit den Einreisevisa zu versorgen, daher müssen Sie mit langen Wartezeiten rechnen.

Außerdem ist mittlerweile die Beantragung eines E-Visums für 50,- USD ebenfalls für einmalige touristische Einreisen möglich (ausschließlich am Addis Abeba Bole International Airport).

Bevölkerung

Äthiopien ist der älteste unabhängige Staat von Afrika und auch einer der ältesten Staaten der Welt. Das Land hat knapp 108.000.000 Einwohner und gilt als Vielvölkerstaat, denn die Einwohner gehören 90 verschiedenen Völkern an. Oromo, Tigray und Amharen sind die größten Gruppen. Die meisten Einwohner leben auf dem Land und schätzungsweise nur jeder 5. wohnt in einer Stadt.

Im Osten Afrika’s haben die ersten Menschen gelebt und im Jahre 1974 in Äthiopen fand man die Knochen einer 25-jährigen Frau namens „Lucy“, die vor über 3 Millionen Jahren gelebt hat.

Im Gegensatz zu Deutschland leben in Äthiopien mehr junge als alte Menschen.

Essen & Trinken

Das Nationalgericht von Äthiopien ist ein großes rundes, aus hirseähnlichen Getreide („Teff“) gemachtes Fladenbrot, das in einer flachen Metallschale über dem Feuer gebacken wird und mit „Wot“ (sehr scharfe rote Soße aus Pfefferkörnern, Muskatnuss, Peperoni-Schoten und anderen Gewürzen) gegessen und „Injera“ genannt wird.

Gegessen wird gemeinsam aus einer großen Schüssel mit den Händen und um einen geflochtenen Korb, der als Tisch dient und man sitzt auf Holzschemeln.

Das traditionelle Bier namens „Talla“ wird aus Teffgetreide gebraut und sollten Sie unbedingt probieren, wenn Sie sich in Äthiopien aufhalten, sowie den aromatischen Kaffee, der im Land selbst angebaut, meistens frisch geröstet und in der speziellen Kanne „Jabana“ serviert wird. Das alkoholische und durch Honig veredelte Getränk namens „Tej“ und „Kaitaka“ (Schnaps, aus Korn gewonnen), sind ebenfalls zu empfehlen.

Flora & Fauna

Eine Vielfältigkeit von oft auch einheimischen Pflanzen wird Sie in Äthiopien überraschen, sowie die von Blumen geschmückte Hauptstadt Addis Abeba. Riesige Bäume wie zum Beispiel Eukalyptusbäume und auch leuchtend bunte Blumen sind in diesem Land fast überall vorzufinden.

 

Alle großen Wildtierarten von Afrika wie Leoparden, Löwen, Büffel, Nilpferde, Kudus, Elefanten, Giraffen, Zebras, Geparde, Warzenschweine, Antilopen und Oryxantilopen, Schakale, Gazellen und zahlreiche Primaten sind in Äthiopien vertreten. Aber auch unzählige Vogelarten, wie Ibisse, Reiher, Strauße, Hornvögel, Störche, Bienenfresser, Sperlinge, Kraniche, Kolibris und Papageien.

Geographie

Äthiopien hat eine Landesfläche von rund 1 Millionen km² und grenzt im Westen an den Sudan und den Südsudan, im Süden an Kenia, östlich an Somalia und nördlich an Dschibuti und Eritrea. Der höchste Berg des Landes ist der „Ras Daschän“ mit 4.543 m. Es gibt jedoch noch knapp 20 weitere Berge, die 4.000 m überschreiten und somit besteht Äthiopien zum größten Teil aus Hochebenen und hohen Gebirgen. Der restliche Teil des Landes ist hauptsächlich Wüstenlandschaft.

Geschichte

Im Jahre 1923 wurde das Land Mitglied des Völkerbundes und 7 Jahre später wurde der damals 38-jährige Ras Tafari Mekonnen mit dem Namen Haile Selassie (deutsch: Macht der Dreifaltigkeit) der 225. Kaiser von Äthiopien. Er machte es möglich, dass die Sklaverei endgültig abgeschafft wurde und sorgte für neue Reformen im Bereich Bildung und Recht. Die erste schriftliche Verfassung wurde 1931 erlassen.

Italienische Truppen nahmen 5 Jahre später das Land ein und es gehörte für kurze Zeit zur Kolonie „Italienisch-Ostafrika“. Britische Truppen befreiten im Zweiten Weltkrieg das Land von der italienischen Besatzung und der Kaiser kehrte aus dem Londoner Exil zurück und war wieder im Besitz seines Landes.

Neben mehreren Kämpfen in Eritrea hatte Äthiopien mit innenpolitischen Krisen, Dürreperioden und Grenzkonflikten mit den Nachbarländern zu tun.

Die Hauptstadt Äthiopiens wurde im Jahre 1963 Sitz der neugegründeten Organization for African Unity (oder auch OAU, deutsch: Organisation für Afrikanische Einheit) und Ehrenvorsitzender war Kaiser Haile Selassie, welcher sich schon weit vorher um die Anschaffung einer solcher Organisation kümmerte und konnte bei mehreren Uneinigkeiten zwischen anderen afrikanischen Staaten ergebnisreich vermitteln. Ihr gehörten 30 unabhängie Staaten an und das Ziel war die Entkolonialisierung von Afrika, sowie die Abschaffung der „weißen Herrschaft“.

Impfschutz

Sollten Sie von Deutschland direkt einreisen, sind Pflichtimpfungen nicht vorgesehen, bei einer Einreise über ein Land mit Gelbfiebergebiet ist die Vorlage einer Gelbfieberimpfung Pflicht, außer Kinder, die jünger als ein Jahr sind.

Das Auswärtige Amt empfiehlt als sinnvollen Impfschutz: Schutz gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), ggf. auch gegen Polio (Kinderlähmung), Mumps, Masern, Röteln (MMR), Pneumokokken und Influenza. Außerdem werden als Impfungen Hepatitis A und Gelbfieber, bei Langzeitaufenthalten oder besonderer Exposition auch ggfs. Hepatitis B, Meningokokken-Krankheit (ACWY) und Typhus. Tollwutimmunglobulin ist im Land nicht sicher verfügbar. Malaria ist einheimisch. Kein bzw. nur ein geringes Risiko besteht in Addis Abeba und Höhenlagen über 2.000 m. In den anderen Landesteilen besteht ein ganzjähriges relevantes, teilweise hohes Übertragungsrisiko.

 

Sollten Sie sich in den Abendstunden und nachts im Freien aufhalten, ist empfohlen sich wiederholt mit Insektenschutzmittel auf freien Körperstellen einzusprühen, sowie unter einem imprägnierten Moskitonetz zu schlafen.

Für die Malariaprophylaxe sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente auf dem deutschen Markt erhältlich. Die Auswahl der Medikamente und deren persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten sollten dennoch unbedingt vor der Einnahme mit einem Tropenmediziner oder einem Reisemediziner besprochen werden. Zu empfehlen ist die Mitnahme eines ausreichenden Vorrats.

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Auswärtigen Amtes oder bei einem Arzt direkt.

Kleidung

Da Äthiopien zu dem Islam gehört, ist es auch hier wichtig sich den Regeln und Sitten anzupassen und diese zu respektieren. Daher sollte man eher auf Freizügigkeit bei der Wahl des Kleidungsstils verzichten, auch wenn die Hitze einen oft dazu verleitet. Das bedeutet nicht unbedingt einen Minirock oder Ähnliches tragen.

Aufgrund des Malaria-Risikos sollten Sie auch vor allem abends und nachts körperbedeckende und helle Kleidung tragen (lange Hosen, lange Hemden).

Klima/ Beste Reisezeit

Äthiopien wird in drei verschiedene Subklimagebiete eingeteilt, aufgrund der großen Höhenunterschiede in dem Land. In der Region bis 1.800 m ist es tropisch-heiß und es herrschen Durchschnittstemperaturen um die 27 °C ganzjährlich. Etwas höher, bis 2.500 m ist es warm bis gemäßigt und über 2.500 m wird es eher kühler mit einer durchschnittlichen Tagestemperatur von 16 °C.

Zwischen Juni und September ist nicht unbedingt die beste Reisezeit, denn in diesen Monaten ist die Hauptregenzeit, häufig mit täglichem Gewitter. Von Februar bis März ist eine geringe Regenzeit und von Oktober bis Mai ist die beste Reisezeit für Äthiopien, da hier die Niederschlagsmenge sehr gering ist (zwischen 2 und 12 Regentagen). Sollten Sie sich also für Äthiopien als Reiseziel entscheiden, wählen Sie die Monate zwischen November und Januar, da das Wetter zu dieser Zeit am angenehmsten ist.

Kulturelle Besonderheiten

In der islamischen Region ist es verboten, Bilder von Menschen zu machen. Achten Sie daher darauf, wenn Sie Ihre Kamera dabeihaben.

Es ist auch möglich, dass Frauen oft nicht in manche religiösen Städte dürfen, doch auch dies sollte von den Besuchern sowohl respektiert als auch akzeptiert werden. Die verschiedenen ethnischen Gruppen zu besuchen, ist immer ein Erlebnis, denn beispielsweise bei den meisten Gruppen entlang des Flusses im Südwesten namens „Omo“ ist Body Modification normal. Das heißt, dass die Mitglieder der Völker ihren Körper mit diversen Gegenständen schmücken, wie unter anderem die „Tellerlippe“. Hierbei wird den Kindern ein Pflock in die Unterlippe eingesetzt und alle paar Wochen durch einen dickeren Pflock ersetzt. Dies führt zur Dehnung des Lochs und ist nach gewisser Zeit groß genug für eine Art Teller, der hineingelegt werden kann und auch dieser Teller wird durch einen immer größer werdenden ersetzt. Es kann ein Durchmesser von 15 – 20 cm erreicht werden.

Es mag sein, dass diese Bräuche Sie ein wenig verwirren und für Sie befremdlich sind, dennoch ist das der Grund, weshalb Sie dort hinreisen sollten, denn solche faszinierenden Traditionen findet man nicht überall und man kann einiges lernen.

Genauso außergewöhnlich und unvergesslich sind die Vorstellungen der Gruppe „Azmari“, die gerne ihre Lieder vortragen und auf eine poetische Weise über die Kultur und Geschichte ihrer ethnischen Gruppen erzählen. Diese Art und Weise von Vermittlung der Kultur ist in vielen Ländern Afrikas weit verbreitet.

Sprache

Über 80 Sprachen mit mehr als 200 Dialekten werden in Äthiopien gesprochen, welche zu zwei großen Sprachfamilien gehören, nämlich zu den nilosaharischen und den afroasiatischen (wurden früher hamito-semitisch genannt) Familien. Die Amtssprache ist jedoch Amharisch (semitisch) aufgrund der historischen Entwicklung. Ansonsten wird in Nordäthiopien und in Eritrea das Tigre gesprochen und im Süden das Aderinya und Guraginya (alles drei semitische Sprachen).

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