Burkina Faso

An- und Einreise

Einreise mit gültigem Reisepass oder vorläufigem Reisepass und Kinderreisepass mit Foto. Ein Personalausweis und ein vorläufiger Personalausweis werden nicht anerkannt. Die Reisedokumente müssen drei Monate über die Reise hinaus gültig sein und eine Gelbfieberimpfung ist unabdinglich, daher ist bei der Einreise der Impfnachweis vorzulegen.

Ein Visum ist für deutsche Staatsangehörige Pflicht, die nach Burkina Faso einreisen möchten, welches Sie vor Reiseantritt bei der Botschaft von Burkina Faso in Berlin beantragen können.

Die Einreisebestimmungen können sich jederzeit kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt darüber informiert wurde.

Bevölkerung

Das afrikanische Land hat knapp 20 Millionen Einwohner und davon leben 1,2 Millionen Einwohner in der Hauptstadt Ouagadougou. Mehr als 160 Stammesgruppen und 60 Ethnien leben in Burkina Faso, wovon knapp 40 % der Bevölkerung der Gruppe „Mossi“ (entstammen den „Volta“) angehören. Sie sind der politisch einflussreichste Volksstamm und leben überwiegend in der Umgebung der Hauptstadt. Maurice Yameogo war der Gründungspräsident des Landes und wurde von den „Mossi“ gestellt. Wichtige Zentren neben der Hauptstadt sind auch Koudougou und Bobo-Dioulasso. Die Stämme „Tuareg“ und „Fulbe“ befinden sich im Norden und die „Mande“, „Bobo“, „Lobi“ und „Fulani“ leben im Westen.

Etwa 50 % Moslems leben in Burkina Faso, ca. 40 % gehören traditionellen Naturreligionen an und 10 % sind Christen. Die Lebenserwartung liegt bei 44 Jahren und knapp die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre und die Alphabetisierung liegt bei 26,6 %. Das Bevölkerungswachstum liegt bei 3,0 %, trotz der HIV-Infektionsrate, die bei 2,0 % liegt.

Essen & Trinken

Das Nationalgericht heißt „Tô“ und ist ein fester Brei, welcher entweder aus Maismehl oder aus Hirsemehl hergestellt wird, denn Hirse, Mais und Reis sind in diesem Land die Hauptnahrungsmittel. Das Gericht wird mit einer Soße (bestehend aus verschiedenen Gemüsesorten und gelegentlich auch aus Fleisch) gegessen. Doch daher, dass Fleisch sehr teuer für die Einwohner ist, wird das eher nur zu besonderen Anlässen gegessen. Soßen werden in Burkina Faso stark gewürzt und sind für Europäer oft sehr scharf. Hühnerfleisch ist in dem Land sehr beliebt und Rindfleisch wird auch viel gegessen. In der ein oder anderen Gegend kommt auch mal gerne das Fleisch der Wildtiere aus den Savannen auf den Tisch. Fisch findet man in diesem afrikanischen Land eher weniger, hauptsächlich auf der Speisekarte eines Hotels oder Restaurants.

Wie in so vielen afrikanischen Ländern zählt auch in Burkina Faso Maniok und Yams zu einem der wichtigsten Nahrungsmittel, sowie die Süßkartoffel. Sie werden oft frittiert und mit einer scharfen Soße gewürzt. Genauso werden Kochbananen hauptsächlich auch frittiert und das Gericht wird „Aloco“ genannt.

Sowohl Säfte zur Erfrischung aus Ingwer und Tamarinden als auch Hibiskus Tee sind bei den Einwohnern, aber auch bei den Besuchern sehr beliebt. „Bissap“ ist ein Getränk aus Rosellenblättern und eine Spezialität in Burkina Faso. In vielen Ländern Afrikas ist das Hirsebier typisch und in Burkina Faso wird es „Dolo“ genannt. Die Herstellung von Palmschnaps und Palmwein ist heute verboten, weil es als zu gefährlich gilt, war früher jedoch weit verbreitet. Wasser sollten Sie hier, wenn dann nur sicher aus abgepackten Flaschen getrunken, auf keinen Fall aus dem Wasserhahn! Gängige Mineralwassermarken sind zum Beispiel „Jirma“ und „Lafi“. Abgekochtes Wasser ist auch noch eine Alternative. Restaurants in Burkina Faso sind weniger an der Zahl. Fündig werden Sie daher eher in der Hauptstadt Ouagadougou.

Flora & Fauna

Daher, dass der Brennholzbedarf bei der Bevölkerung groß war, wurden Wälder großflächig abgeholzt und das führte dazu, dass heute nur noch wenige Wälder vorzufinden sind. Die Feuchtsavanne auf den Erhöhungen im Süden sind mit Gras und mehreren kleinen Baumgruppen bewachsen, wie zum Beispiel mit Affenbrotbäumen, Tamarinden und Akazien. Die Feuchtsavanne verwandelt sich Richtung Norden in eine Trockensavanne, aufgrund der abnehmenden Niederschläge und weiter zur Dornstrauchsavanne in der Sahelzone, in der nur noch Trockengräser, Sukkulenten und Dornengewächse wachsen.

Geographie

Die Landesfläche beträgt ca. 274.200 km² und die Hauptstadt ist Ouagadougou. Burkina Faso grenzt im Norden und im Westen an Mali, im Nordosten an Niger, südöstlich an Benin und südlich an Ghana, Togo und die Republik Elfenbeinküste. Im Norden befindet sich die Sahelzone (Randgebiet der Sahara) und diese wird häufig von Dürrekatastrophen bestraft. Vereinzelt kann man Inselberge und niedrige Höhenzüge entdecken, wie zum Beispiel der Téna Kouvou mit 747 m (gehört dem Sikasso-Sandsteinplateau an, welcher im Südwesten liegt und in Richtung Süden steil abfällt) und zum Süden hin neigt sich das Land leicht. Das Landschaftsbild ist daher hauptsächlich von einem bis zu 300 m hohen Plateau bestimmt, welches von mehreren Flüssen entwässert wird, die in der Trockenzeit abflachen. Im Osten von Burkina Faso verbinden kleine Flüsse das Plateau mit dem Niger und diese nordöstliche Region trennt das Niger- vom Voltabecken. Im Süden liegen der Rote, Weiße und Schwarze Volta. Letzterer durchfließt das Tafelland, welcher auch der einzige Wasserlauf ist, der das ganze Jahr Wasser führt.

Geschichte

Die erste Niederlassung des Gebietes von Sammlern und Jägern erfolgte nachweislich spätestens vor ca. 14.000 Jahren. Jedoch entwickelten sich aber erst ab ungefähr 3.600 v. Chr. die sesshafte Kultur des Ackerbaus.

Volksgruppen wanderten ab dem 12. Jahrhundert aus dem heutigen Mali in das Land ein. Bis zu dem Zeitpunkt verwalteten kleine Dorfgemeinschaften das Land, bis sich im Zentrum die stark hierarchisch organisierten Königreiche der „Mossi“ bildeten. Als Urvater der daraufhin entstandenen Mossi-Dynastien gilt der Kaiser des 15. Jahrhunderts von Tenkodogo, namens Ouédraogo. Im Osten entstanden die Königreiche der „Gourmantché“ und im Westen die der „Bwa“. Die Besetzung von Burkina Faso durch die französische Kolonialmacht begann gegen Ende des 19. Jahrhunderts von Norden her und 19 Jahre später wurde die Kolonie Obervolta gegründet, als Teil von Französisch-Westafrika. Diese Kolonie wurde 1932 auf die Nachbarkolonien (Côte d’Ivoire, Französisch-Sudan, Niger) aufgeteilt und ab 1947 wurde sie wieder separat verwaltet. Am 5. August 1960 schaffte es das Land, wieder unabhängig von Frankreich zu werden und der erste Präsident namens Maurice Yaméogo wurde im Jahre 1966 gezwungen zurückzutreten durch Proteste von der Bevölkerung. Daraufhin regierte General Lamizana das Land und aufgrund seines Amtes als Armeestabschef führte er zuerst ein gemäßigtes Militärregime mit ziviler Beteiligung.

Im Jahre 1970 entstand wieder ein demokratischer Verfassungsstaat, die zweite Republik. Zwischendurch saßen die Militärführer für 4 Jahre weit oben an der Spitze der Regierung und nachdem Lamizana die Wahlen erneut gewann, begann die Rückkehr zum Verfassungssystem, die dritte Republik. 1980 kam es zum Verbot aller politischen Parteien, aufgrund der Übernahme der Macht in einem Militärputsch von Save Zerbo.

1982/ 1983 wurde Thomas Sankara Präsident, welcher die Beziehungen zur ehemaligen Kolonialmacht abbrach und sich um eine Neuorientierung der Politik mit Hilfe von Libyen, Ghana und Kuba kümmerte. Zudem änderte er 1984 die Staatsbezeichnung von Obervolta in Burkina Faso (deutsch: Land der Aufrichtigen). Er war sehr beliebt beim Volk, unter anderem auch, weil er die Korruption unterbinden konnte, den Bildungsstand der Menschen erhöhen und die medizinische Versorgung verbessern konnte. Genauso bemühte er sich auch, den Stand der Frauen in dem Land zu verbessern. Das tat er, indem er sich gegen die Polygamie stellte, die Beschneidung der Mädchen verbot und für Verhütung warb.

Im Jahre 1987 wurde Präsident Sankara von seinem ehemaligen Verbündeten Blaise Compaoré ermordet und dieser wurde daraufhin zum neuen Machtinhaber von Burkina Faso. Dank der neuen Verfassung von 1991 kam es zu einem Mehrparteiensystem und noch in diesem Jahr gewann Compaoré die Wahlen um den Platz des Präsidenten. 5 Jahre später entstand ein Zusammenschluss der Regierungspartei ODP/MT mit 10 weiteren Parteien, welche bis zu dem Zeitpunkt zur Opposition zählten, zum „Congrès pour la Democratie et le Progrès“ (CDP).

Im darauffolgenden Jahr wurde die Verfassung erneut geändert und die Präsidentschaftswahlen gewann Compaoré wieder. 2003 wurde den Nachbarländern Côte d’Ivoire und Togo vorgeworfen, an einem Putschversuch beteiligt gewesen zu sein und 2004 wurde der Änderung des Wahlgesetzes von dem Parlament zugestimmt, was dazu führte, dass die Opposition dagegen wegen einer daraus folgenden Benachteiligung protestierte.

Impfschutz

Eine gültige Impfung gegen Gelbfieber ist für alle außer Kinder unter einem Jahr Pflicht und wird bei der Einreise kontrolliert, aufgrund dessen, dass Burkina Faso ein Gelbfieber-Infektionsgebiet ist.

Das Auswärtige Amt empfiehlt als sinnvollen Impfschutz: Schutz gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), ggf. auch gegen Polio (Kinderlähmung), Mumps, Masern, Röteln (MMR), Pneumokokken und Influenza. Außerdem werden als Impfungen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalten oder besonderer Exposition auch ggfs. Hepatitis B, Meningokokken-Krankheit (ACWY), Tollwut und Typhus empfohlen.

In der Zeit von Dezember bis April kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ häufiger zu Meningiti-Epidemien. Grund dafür ist die Trockenzeit in den Ländern, die in diesen Monaten herrscht. Die Erreger sind meistens Meningokokken und Pneumokokken und eine tetravalente Impfung gegen Meningokokken kann bei Langzeitaufenthalten oder bei einer besonderen Exposition sinnvoll sein. Eine Impfung gegen Pneumokokken wird nicht empfohlen, da die Serotypen (Untergruppen von Mikroorganismen, z.B. Bakterien, Viren) in Westafrika nicht bekannt sind und die verfügbaren Impfstoffe nur wenige Serotypen abdecken.

Es besteht ein hohes Malariarisiko im ganzen Land. Je nach Reiseprofil ist deshalb neben der immer notwendigen Expositionsprophylaxe eine Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) sinnvoll. Für die Malariaprophylaxe sind verschiedene, in Deutschland verschreibungspflichtige, Medikamente (z. B. Atovaquon/Proguanil, Doxycyclin und Mefloquin) erhältlich. Deswegen ist auch zu empfehlen, sich den Tag über und vor allem in den Abendstunden und nachts wiederholt mit Insektenmittel einzusprühen und gegebenenfalls unter einem imprägnierten Moskitonetz zu schlafen.

Kleidung

Wichtig ist es, helle und auch körperbedeckende Kleidung zu tragen (lange Hemden, lange Hosen) und auch nicht zu freizügig, obwohl das Wetter und die Temperaturen einen eher dazu verleiten. Jedoch (wie Sie gleich auch noch im Bereich „Kulturelle Besonderheiten“ erfahren werden) wird Freizügigkeit nicht gerne gesehen und sollte daher möglichst auch unterlassen werden.

Klima/ Beste Reisezeit

In Burkina Faso gibt es eine Regenzeit (Juni bis Oktober) und eine Trockenzeit, was auch als tropisches Wechselklima bezeichnet wird. Zusätzlich wird das Land auch noch in drei verschiedene Klimazonen eingeteilt:

Im Norden liegt die Sahelzone, in der die Temperaturen sehr hoch sind. Auch nachts in den heißesten Monaten (April und Mai) fallen die Temperaturen nicht unter 20 °C. Mit durchschnittlich 32 °C am Tag ist der August der kälteste Monat in dieser Klimazone.

Im Zentrum des Landes liegt die Sudan-Sahel-Klimazone, in der ein ähnliches Klima herrscht, wie in der Sahelzone. Bis auf, dass die Temperaturen hier ein paar Grad kühler sind, gibt es zwischen den beiden Zonen kaum Unterschiede.

Im Süden des Landes treten jedoch gemäßigtere Temperaturen auf und der Regen setzt häufiger ein als in den anderen Regionen. Jedoch hat auch der kälteste Monat, nämlich der August, noch 29 °C.

Es ist jedoch nicht unbedingt zu empfehlen in der Regenzeit, also demnach unter anderem im Oktober, nach Burkina Faso zu reisen, da sich unbefestigte Straßen in Schlammpfade verwandeln, die man nicht passieren kann, was auch für alle anderen Wege auch innerhalb der Städte und Dörfer gilt. Daher ist es besser in der Trockenzeit zu reisen oder, wie viele andere Touristen auch, über Weihnachten.

Kulturelle Besonderheiten

In Burkina Faso ist es nicht gerne gesehen, sich allzu freizügig zu kleiden, da viele Regionen hauptsächlich muslimisch sind. Daher sollte man eher auf bauchfreie Tops, tiefe Ausschnitte und Miniröcke, sowie auf zu kurze Kleider verzichten. Zwar ist die Kleiderordnung in dem Land nicht ganz so streng, wie in einem komplett muslimischen Land, aber trotzdem sollte man darauf achten, um den Einwohnern Respekt entgegenzubringen und um sie nicht zu verärgern.

Fast 60 verschiedene ethnische Gruppen gibt es in Burkina Faso und diese haben ihre eigenen Sitten und Gebräuche, wie zum Beispiel Musik und tanzen. Mag sein, dass sich die Gruppen mit ihren Bräuchen bei Festen und Zeremonien unterscheiden (egal ob Beerdigung, Hochzeit oder Dankesfest), doch die Musik und der Tanz darf bei keiner Gruppe zu keinem Anlass fehlen. Lobsänger (in manchen afrikanischen Ländern ein anerkannter Beruf) führen eine Art Sprechgesang aus und erzählen dabei von der Kultur und den Normen von der Geschichte ihrer Ethnie.

Der Dodo-Karneval (Karneval der Tiere), bzw. allgemein Maskenfeste sind typisch in Burkina Faso. Der Karneval findet im muslimischen Fastenmonat Ramadan statt und die Kinder verkleiden sich mit Hilfe von Masken als Jäger oder Tiere. Sie ziehen durch die Straßen, tanzen dabei und werden von Musik begleitet.

Fußball ist die Nationalsportart des Landes und wird ebenfalls zu richtigen Festen, indem die Zuschauer ihre Mannschaft mit Trommeln und Gesängen anfeuern und sie ausgelassen feiern. Zusätzlich wird bei internationalen Spielen die Flagge geschwungen.

Sprache

Die offizielle Landessprache ist Französisch, doch ungefähr die Hälfte der Einwohner spricht zusätzlich noch sudanesische Dialekte. Der Rest spricht Mande-Sprachen, wovon es in etwa 60 Stück gibt.

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