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Kapverden

An- und Einreise

Einreise mit gültigem Reisepass oder vorläufigem Reisepass und Kinderreisepass (Personalausweis, sowie vorläufiger Personalausweis werden nicht akzeptiert). Die Ausweisdokumente müssen sechs Monate über die Reise hinaus gültig sein.

Es wird kein Visum benötigt für die Einreise von deutschen Staatsangehörigen nach Cabo Verde für touristische Aufenthalte bis zu 30 Tagen. Jedoch müssen Sie sich bis zu 5 Tage vor Antritt der Reise online bei der Polícia National de Cabo Verde unter Angabe der Passdaten, Reisezeitraum (Ein- und Ausreise), Flugnummer und Ort der Unterkunft registrieren.

Für touristische Aufenthalte über 30 Tage und bis zu 90 Tagen wird weiterhin ein Visum benötigt, welches Sie bei der Botschaft von Cabo Verde in Berlin beantragen können.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Auswärtigen Amtes. Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird. Rechtsverbindliche Informationen und/oder über diese Hinweise hinausgehende Informationen zu den Einreisebestimmungen erhalten Sie nur direkt bei der Botschaft oder einem der Generalkonsulate Ihres Ziellandes.

Bevölkerung

Knapp 540.000 Einwohner leben mittlerweile auf Kapverden und das Volk besteht aus vielen verschiedenen Ethnien. Rund die Hälfte der Bevölkerung lebt auf der Insel São Tiago, ein Großteil von ihnen (ca. 106.000) in der Hauptstadt Praia. Mindelo ist die zweitgrößte Stadt und hat etwa 65.000 Einwohner. Sie liegt auf der Insel Sao Vincente.

Die Amtssprache auf den Inseln ist Portugiesisch und als Verkehrssprache wird eine sogenannte Kreolsprache angewendet, eine Mischung aus Portugiesisch und afrikanischen Sprachen.

Für afrikanische Verhältnisse ist der Bevölkerungswachstum mit 2,3 % relativ niedrig, denn auf den Kapverden ist die Anzahl an Auswanderern hoch. Die mittlere Lebenserwartung liegt bei 70,5 Jahren. Nicht wie in anderen Teilen Afrikas ist auf den Kapverden das Gesundheitssystem ausreichend entwickelt, dennoch ist die Versorgung der Einwohner mit Trinkwasser immer wieder problematisch.

Essen & Trinken

Aufgrund des sehr trockenen Klimas auf den Kapverden ist die Auswahl an unterschiedlichen Speisen nicht groß, unter anderem wegen des wenigen Niederschlags. Folge dessen ist, dass ca. 90 % der Nahrungsmittel auf die Inseln importiert werden müssen, die Auswahl ist sehr klein und frisches Gemüse ist Mangelware. Fleisch kommt hier nur eher selten auf den Tisch, weil es sehr teuer ist. Auf nur vier von den neun bewohnten Inseln kann man Bewässerungsfeldbau (z. B. für Kartoffeln, Gewürze, Mais und Reis) betreiben, denn dort gibt es in den meisten Jahren genug Niederschlag.

Das Nationalgericht der Kapverden ist „Cachupa“. Ein fester Brei aus gestampftem Mais und Bohnen, der meistens mit Fisch serviert wird, manchmal auch mit Fleisch, Wurst oder Gemüse. Der Fisch und andere Meerestiere sind wichtige Bestandteile der kapverdischen Küche, wovon die Langusten und der Scherenhummer sehr beliebt sind und besonders gelobt werden. Zackenbarsch und Thunfisch wird sowohl von den Einwohnern, als auch von den Besuchern gerne gegessen.

Sollten Sie auf der Suche nach gehobeneren Restaurants sein, so finden Sie diese eher in Hotels, in denen dann auch meistens portugiesische Spezialitäten angeboten werden. In kleineren Lokalitäten, von denen es viele auf den Kapverden gibt, finden Sie hundertprozentig typisch kapverdische Speisen.

Der Schnaps aus Zuckerrohr namens „Grogue“ wird auf den Inseln Santo Antâo und Santiago hergestellt und ist eine Besonderheit auf den Kapverden. Genauso wie der Schnaps auf Santiago hergestellt wird, wird auch ein sehr gutes Bier dort hergestellt, allerdings nach dänischer Lizenz. Verschiedene Fruchtsäfte und Softdrinks finden Sie hier auch, jedoch sind diese normalerweise etwas teurer.

Flora & Fauna

Nach der Vulkanbildung waren die Kapverden vorerst ohne jegliche Vegetation und später durch die Strömung des Meeres, durch den Wind, durch Menschen und auch durch die Vögel konnte sich die Pflanzenwelt dank zahlreichen Samen aus Westafrika, dem Mittelmeerraum, von den anderen Makaronesischen Inseln (Kanaren, Azoren, Madeira) und aus Lateinamerika wieder ausbreiten. Schätzungsweise 250 Pflanzenarten gab es bei der Entdeckung von Kapverden und dank staatlicher Aufforstungsprogrammen (durch deren Einfluss die Bodenerosion gemildert und der Wasserhaushalt reguliert werden sollte) kann man heute 850 unterschiedliche Arten zählen. Die Pflanzen haben sich ihrer Umgebung angepasst und daher, dass es auf den kapverdischen Inseln unterschiedliche Böden und verschiedene klimatische Bedingungen gibt, existiert hier eine sehr artenreiche Pflanzenwelt. Viele Gräserarten, Palmen und Akazien findet man auf den trockenen Ostinseln. Aber auch der Purgierstrauch hat sich gut angepasst und ist sehr widerstandsfähig. Mit ihm hat man früher Plantagen betrieben, da das Öl aus der Nuss für Seifen, als Schmierstoffe für Motoren und für Kerzen angewandt wurde. An den steileren Bergwänden auf den Gebirgsinseln wachsen unter anderem Zuckerrohr, blaue Jacarandabäume, Mango-, Zitrus- und Bananenbäume, Agaven, Lavendel, Rosmarin und die Kapverden-Hauswurz (von April bis Juni kräftig gelbe Blüten). Die kapverdische Wolfsmilch gibt es in São Nicolau und in Santo Antão und ist über die Jahrhunderte neu entstanden, da die Pflanzen sich den Bedingungen angepasst haben. Der Natternkopf (Südinseln), Phoenix Atlantica (Palmenart) und der Kreuzblütler Strauch (am Vulkan Fogo) zählen ebenfalls dazu. Weitere Baumarten wie Eukalyptus, Zypressen, Kanarenkiefern, Akazien und Mimosen sind ebenfalls auf den Kapverden vorzufinden, sowie wilde Aloe Vera, die schon seit mehreren Jahren als Heilmittel dienen.

 

Auf den afrikanischen Inseln gibt es, bis auf die Fledermaus, keine einheimischen Säugetiere, aufgrund dessen, dass sich auf den vulkanischen Inseln (auf denen zunächst kein tierisches Leben herrschte) nur die Arten entwickeln konnten, die über die Luft oder das Wasser nach Kapverden gelangen konnten. Säugetiere wie die grüne Meerkatze, wilde Kaninchen aber auch kleine Mäuse konnten einreisen. Reptilienarten, wie bunte Echsen und Geckos, sowie Amphibien, wie Frösche sind ebenfalls auf den Inseln vertreten. Viele verschiedene Schmetterlingsarten, zum Beispiel Ritterfalter, Monarchen, Bläulinge und Schwalbenschwänze, sowie bunte, schillernde Großlibellen sorgen zusätzlich für ein buntes Treiben auf den Inseln. Die Inselgruppen bieten auch etwa 500 verschiedene Käferarten und Spinnen. Landwirtschaftliche Nutztiere (Rinder, Esel, Schweine, Schafe, Ziegen und Pferde) gibt es natürlich auch auf den Kapverden. Für Taucher bieten die vielen verschiedenen Meeresarten ein spannendes Erlebnis und auf dem Land die unterschiedlichen Vogelgattungen.

Geographie

Kapverden hat eine Fläche von ca. 4.033 km² zu bieten und umfasst 10 größere (davon sind 9 bewohnt) und 5 kleinere unbewohnte Inseln.

Aufgrund von vulkanischen Eruptionen und plattentektonischen Verschiebungen (Plattentektonik = ruckartige Bewegungen von Erdplatten) vor etwa 135 Millionen Jahren erhoben sich die Inseln aus dem Meer. Wind und Regen haben dafür gesorgt, dass die Inseln teilweise eine sehr gegensätzliche Oberflächenstruktur bieten.

– die östlichen Inseln sind durch ein flaches Relief geprägt und besitzen flache Wüstenlandschaften und weiße Sandstrände

– die westlichen Inseln bieten zerklüftete Gebirgszüge mit grünen Tälern und Vulkanen

Im Westen begrenzen bis zu 800 m hohe steile Felswände das Meer und im Osten laufen die Küsten flach zum Meer hin aus.

Am südlichsten Punkt der Inseln liegt Brava und am nördlichsten die Inselgruppe Santo Antão.

Geschichte

Die Inseln waren über 3 Jahrhunderte Schauplatz des transatlantischen Sklavenhandels, Zufluchtsort für Juden und andere religiöse Verfolgte während der spanisch-portugiesischen Inquisition und ein Exil für politische Häftlinge aus Portugal. Auf den Kapverden entstanden Familien aus „Freien“ und Sklaven, die friedlich zusammenlebten. Somit war das Leben der Sklaven dort deutlich besser, als das der Sklaven in Nord- und Südamerika.

Kapverden liegt sozusagen im Drehkreuz zwischen dem indischen Ozean, Europa und Amerika. Dank des Miteinanders verschiedenster Ethnien entstand eine völlig neue, kreolische Sprache und Kultur. Das kreolische Volk schaffte es, in dem Kampf gegen die Kolonisation die Vorreiterrolle in der Unabhängigkeitsbewegung von Afrika zu übernehmen.

Impfschutz

Eine Überprüfung und gegebenenfalls die Impfung gegen Masern für Erwachsene und Kinder wird spätestens in der Reisevorbereitung dringend empfohlen, da die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Januar 2019 einen fehlenden Impfschutz gegen Masern zur Bedrohung der globalen Gesundheit erklärte.

Eine gültige Impfung gegen Gelbfieber ist Pflicht, wenn Sie aus einem Gelbfiebergebiet nach Cabo Verde einreisen, außer Kinder unter 1 Jahr. Bei direkter Einreise von Europa ist dies nicht erforderlich.

Das Auswärtige Amt empfiehlt als sinnvollen Impfschutz: Schutz gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), ggfs. auch gegen Polio (Kinderlähmung), Mumps Masern Röteln (MMR), Influenza, Pneumokokken und Herpes Zoster (Gürtelrose). Außerdem werden als Impfungen Hepatitis A und bei Langzeitaufenthalten oder besonderer Exposition auch ggfs. Hepatitis B und Typhus empfohlen.

Empfehlung: körperbedeckende und helle Kleidung tragen (z. B. lange Hosen, lange Hemden); tagsüber, abends und nachts Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen mehrfach auftragen (aufgrund von Dengue und Malaria); ggf. unter einem imprägnierten Moskitonetz schlafen.

Kleidung

Für warme Tage sollte leichte und helle Freizeitkleidung im Gepäck nicht fehlen, sowie Sandalen. Eine Kopfbedeckung und lange Hosen und Oberteile schützen Sie vor der Sonne und Moskitos. Für Aktivitäten ist es ratsam, bequeme Wanderschuhe und -kleidung dabeizuhaben. Wenn Sie die Traumstrände Kap Verdens besuchen, sollten Sie neben der Badekleidung auch Badeschuhe und ein Handtuch mitnehmen. Da das Wetter auch hin und wieder wechseln kann, ist es ratsam auf Wind und Regen eingestellt zu sein. Morgens, abends und in höheren Regionen können teilweise kühlere Temperaturen herrschen. Nehmen Sie hier am besten auch einen Wollpullover oder eine Fleecejacke mit.

Klima/ Beste Reisezeit

Auf den Inseln herrscht ein trockenes, ozeanisches Klima, wird stark vom Nordostpassat beeinflusst und ist dem Klima auf den Kanarischen Inseln sehr ähnlich. Sie können sich das ganze Jahr auf den Kapverden über sommerlich warme, aber nicht zu heiße Temperaturen freuen und zusätzlich über nur wenige Niederschläge. Bedeutet für Sie, dass Sie das ganze Jahr auf den Inseln Urlaub machen können, ohne auf Schwimmen und Tauchen verzichten zu müssen, denn im Winter liegt die Wassertemperatur bei ca. 22 °C und im Sommer bei ungefähr 27 °C.

Es gibt kaum Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Die Differenz liegt bei nicht mehr als 5 °C. Auch das restliche Jahr über gibt es kaum solche Temperaturschwankungen, mit denen man die Jahreszeiten voneinander unterscheiden könnte. Die durchschnittliche Tagestemperatur liegt zwischen 25 °C (in den kühlsten Monaten Januar und Februar) und 29 °C (in den heißesten Monaten). Sogar im Winter wird es nachts nie kühler als 18 °C.

Die meisten Niederschläge fallen im August und im September, obwohl die Regenzeit von Ende Juli bis Anfang November andauert. Doch die Regenzeit bedeutet nicht, dass es durchgehend viel regnet, denn auf Kapverden fallen jährlich im Durchschnitt zwischen 100 und 200 mm Niederschlag. Daher sind die Inseln grundsätzlich sehr trocken.

Die Kombination Badeurlaub und wandern ist das ganze Jahr über möglich. Wandern empfiehlt sich eher in den kühleren Wintermonaten und Badeurlaub eher in den heißen Sommermonaten.

Kulturelle Besonderheiten

Eine strikte Kleiderordnung gibt es auf den Inseln nicht, außer dass die Einheimischen großen Wert auf ein gepflegtes Äußeres legen, denn gute Kleidung zeugt von einem gewissen Status. Dennoch bleibt Ihnen überlassen, wie Sie sich in Ihrem Urlaub auf den Kapverden kleiden. Frauen sollten jedoch auf ein oberkörperfreies Sonnenbad verzichten, da das auf den afrikanischen Inseln nicht gerne gesehen wird.

Eine gute Möglichkeit zu handeln und somit mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen sind die vielen kleinen und großen Märkte, auf denen Sie Kunsthandwerke, aber auch Gemüse und Obst bekommen. Übertreiben sollten Sie es jedoch nicht mit dem Handeln, denn die Menschen verdienen sich unter anderem damit ihren Lebensunterhalt.

Vor allem Kinder lieben es, fotografiert zu werden, doch man sollte es auch respektieren, wenn der ein oder andere nicht gerne auf einem Bild zu sehen sein möchte. Von Bauwerken, wie dem Platz der Republik in der Hauptstadt Praia oder auch von den Ruinen der Kathedrale dürfen keine Bilder gemacht werden.

Musik spielt eine große Rolle auf den kleinen Inseln. In fast allen Gassen und Straßen ist Musik zu hören, egal ob aus dem Radio oder von Straßenmusikern. Vor allem europäische, afrikanische und brasilianische Musik gilt als traditionell. „Morna“ ist jedoch der wohl bekannteste Musikstil und ist eher langsam und nachdenklich, mit sehnsuchtsvollen Texten. Das Gegenteil von „Morna“ ist die optimistische und fröhliche „Coladera“ mit einnehmenden und rhythmischen Elementen des brasilianischen Sambas und darf auf keinem Fest fehlen.

Sprache

Auch nach der Revolution blieb offiziell die Amtssprache Portugiesisch. Das „Kreol der Kapverdischen Inseln“ wurde vor ein paar Jahren als weitere Amtssprache anerkannt.

Urlaub & Natur

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