Madagaskar

An- und Einreise

Einreise mit gültigem Reisepass oder vorläufigem Reisepass und Kinderreisepass (Personalausweis, sowie vorläufiger Personalausweis werden nicht akzeptiert). Die Ausweisdokumente müssen bei Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein.

Für die Einreise nach Madagaskar ist ein Visum notwendig. Dieses können Sie direkt an allen internationalen Flughäfen erhalten. Sie können das Visum auch rechtzeitig vor Ihrer Reise in Deutschland beantragen, dies gilt auch für österreichische Staatsbürger. Es erspart Ihnen die Wartezeit am Flughafen, ist jedoch mit etwas mehr Aufwand im Voraus verbunden.

Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird. Rechtsverbindliche Informationen und/oder über diese Hinweise hinausgehende Informationen zu den Einreisebestimmungen erhalten Sie nur direkt bei der Botschaft oder einem der Generalkonsulate Ihres Ziellandes.

Bevölkerung

Im Land leben 98% Madagassen. Davon entfallen 60% auf Madagassen malaiischer Herkunft und 40% auf Madagassen afrikanischer Herkunft. 2% der Bevölkerung sind Ausländer, darunter Komorer, Franzosen, Inder und Chinesen. Die ca. 18 Millionen Einwohner, die sich in 18 größere ethnische Gruppen und etliche Untergruppen aufteilen, haben trotz der multikulturellen Wurzeln einen einheitlichen kulturellen Hintergrund. Dies zeigt sich besonders in der Sprache, der Religion und den Bräuchen der Madagassen.

Essen & Trinken

Der Reisverbrauch pro Kopf ist enorm, da dieser nicht als Beilage, sondern als Hauptbestandteil der Mahlzeit verwendet wird.

Aufgrund der Vielfalt an unterschiedlichen Klimazonen und damit einhergehenden Lebensräumen findet man hier eine sehr breite Auswahl an Gemüse, Früchten und Gewürzen. Als Fleisch wird hauptsächlich Hühnchen oder Zebu-Rindfleisch gegessen.

Bereits zum Frühstück wird die typische dicke Reissuppe serviert, oft auch mit gebratenem Zebu.

In den Hotels wird ausländischen Besuchern üblicherweise französisches Frühstück serviert. Es ist recht übersichtlich, etwas Baguette mit Marmelade, aber keine Wurst oder Käse. In kleineren Restaurants steht hauptsächlich Huhn oder Zebu-Rind mit Reis in verschiedenen Varianten zur Auswahl. In guten Restaurants gibt es eine größere Vielfalt an Speisen.

An der Küste ist frischer Fisch oder Krabben am meisten vertreten.

 

Das Leitungswasser in Madagaskar sollten Sie besser nicht trinken, sondern abgefülltes Flaschenwasser, welches es überall günstig zu kaufen gibt. Auch Reiswasser („Ranomapango“) können Sie trinken, da es zusammen mit dem Reis gekocht wurde.

Die Auswahl an frisch gepressten Fruchtsäften ist groß und auch schwarzer Tee, Kaffee und eine große Anzahl an verschiedenen Kräutertees aus lokaler Produktion wird überall angeboten.

Madagassisches Bier, auch „Three Horse Beer“ (THB) genannt, starker Rum und lokale Weine werden hier gerne getrunken.

Flora & Fauna

Die Pflanzenwelt Madagaskars ist eine der artenreichsten der Welt. Ein Großteil der über 10.000 Pflanzenarten – etwa 25% aller in Afrika vorkommenden Arten – in Madagaskar gilt als endemisch, d. h. sie kommen nur auf Madagaskar vor. Das ist wohl weltweit einmalig. Über 1.000 Orchideenarten, zahllose Palmen- und Bambusarten sowie die Sukkulenten, Baobabs und Didieraceen sind für Botaniker von besonderem Reiz. Leider nimmt die Fläche der ursprünglichen Landschaften ab. Vor allem die intensive Rodung machte der Landschaft zu schaffen. Der Besuch der Nationalparks ist gegen Eintritt und nur mit einem offiziellen Führer gestattet.

 

Die Tierwelt ist artenreich und interessant. Eine Vielzahl der Tiere ist ebenfalls endemisch. Dies liegt an der langen Isolierung der Insel. Vor etwa 165 Millionen Jahren trennte sich die Insel vom ursprünglichen Kontinent Gondwana. Seither hat Madagaskar eine ganz eigene Evolution.

So sind über 60% der Vögel und fast 100% der Amphibien, Reptilien und Säugetiere endemisch. Die bekanntesten Säugetiere sind die Lemuren, die mit 32 Arten recht vielfältig sind.

Einige Reservate und Nationalparks wurden gerade wegen der Lemuren-Populationen ins Leben gerufen. Andere interessante Säugetiere sind die Schleichkatzen, die mit der Fossa ihren bekanntesten Vertreter haben. Die wohl älteste Säugetiergruppe Madagaskars sind die Tanreks. Unter den knapp 30 Arten gibt es ganz unterschiedliche Arten. Manche erinnern stark an unsere Igel, während andere Mäusen oder Ottern ähneln. Doch neben diesen Säugetieren faszinieren auch die Amphibien und Reptilien. In letzter Zeit wurden immer wieder neue Arten entdeckt, und man erwartet weitere Neuentdeckungen. Besonders reizvoll ist die Vielzahl an Chamäleon-Arten. Interessanterweise fehlen landbewohnende Giftschlangen auf Madagaskar.

 

Die Vogelwelt Madagaskars weist etwa 250 Vogelarten auf. Das ist verhältnismäßig wenig für ein Land dieser Größenordnung, allerdings sind etwa 60% der Vogelarten endemisch. Der größte Vogel der Insel ist der Mähnenibis. Er bevorzugt sumpfige Landschaften und ist hauptsächlich im Westen und Osten anzutreffen. Ebenso nur auf Madagaskar vorkommend ist z. B. der Kurol, der zur Familie der Racken gehört.

Geographie

Die Hauptstadt der Insel ist Antananarivo (französisch: Tananarive, deshalb oft auch einfach „Tana“ genannt) hat etwa 1,4 Millionen Einwohner und liegt relativ zentral.

Madagaskar ist mit etwa 587.041 km² die viertgrößte Insel der Welt und liegt rund 400 km vor der Küste Ost-Afrikas im Indischen Ozean. Vor mindestens 50 Millionen Jahren entstand Madagaskar, nämlich als sich die Insel damals von dem Urkontinent Gondwanaland ablöste.

Drei Viertel des Landes bestehen aus einem Hochland. Es liegt zwischen 800 und 1.600 m über dem Meeresspiegel und ist durch den Lauf zahlreicher Flüsse zerfurcht.

Außerdem weist das Hochland einige Bergketten auf, wie das Massiv im Osten, das in Nord-Süd-Richtung verläuft und das bis zu 2.876 m ansteigt. Der höchste Berg der Insel ist der Maromokotro, mit einer Höhe von 2.886 m. Zur Ostküste hin fällt das Hochland steil ab und zur Westküste hin über ausgeprägte Schichtstufen und Terrassen.

Die Westküste kann vor allem mit ihren zahlreichen Korallenriffen überzeugen und die Ostküste mit einigen Lagunen und weißen Sandstränden.

Mangoky, Betsiboka und Tsiribihina sind die größeren Flüsse der Insel, entspringen östlich des Hochlandes und münden an der Westküste ins Meer.

Geschichte

Laut alten Überlieferungen sind die Vorfahren eines Volkes namens Merina, die aus einem Land jenseits des großen Meers kamen, das Land entdeckten. Sie landeten in einer Bucht im Osten von Madagaskar und bahnten sich ihren Weg ins Hochland.

Nach und nach kamen immer mehr Einwanderer auf die Insel und jede Gruppe bildete eine eigene Siedlung. Nach einigen Generationen vermischten sich die Einwanderer und sie bildeten um 1400 die ersten kleinen Königreiche. Aus diesen entstand dann im 18. Jahrhundert das Königreich Madagaskar.

1500 entdeckte der portugiesische Seefahrer namens Diego Dias als erster Europäer die Insel und 100 Jahre später wurde Madagaskar von britischen und niederländischen Händlern genutzt, um Sklaven für die Kolonie Mauritius zu verschleppen. Im 17. und 18. Jahrhundert nutzten Piraten Madagaskar dann als Basis, von der aus sie Raubzüge unternahmen.

Zuerst entdeckten die Briten die Insel für sich und entsandten die ersten Missionare dorthin, doch die Einheimischen trauten den Europäern nicht. Anschließend startete die Großmacht Frankreich ihre ersten Kolonisierungsversuche im Osten Afrikas.

Die madagassischen Könige und Königinnen bauten ein schlagkräftiges Heer auf, erwarben moderne Waffen und wehrten sich somit jahrzehntelang gegen den Ansturm von Frankreich. Es folgte ein 2 Jahre andauernder, blutiger Krieg, der viele Opfer forderte.

1895 gab es eine französische Großinvasion, nach der sich die Madagassen geschlagen geben mussten und die Insel zu einer französischen Kolonie wurde.

Es hatte schon vor dem 2. Weltkrieg Unruhen auf Madagaskar gegeben, denn die Einwohner wollten unabhängig sein und die Ausbeutung durch die Kolonialregierung beenden. Es kam ab 1947 zu Kämpfen zwischen Truppen der Kolonialregierung und Rebellen. Daraufhin entsandte Frankreich 18.000 Soldaten, welche die Rebellion niederschlugen. Allerdings gingen die Kämpfe weiter und über ein Jahrzehnt widersetzen sich die Madagassen der Fremdherrschaft, dabei starben 89.000 Menschen. Schließlich war Frankreich gezwungen, seine Herrschaft aufzugeben und am 26.06.1960 erlangte Madagaskar schließlich seine Unabhängigkeit. Der erste Präsident war Philibert Tsiranana, welcher 10 Jahre lang das Land regierte.

Impfschutz

Eine Überprüfung und gegebenenfalls die Impfung gegen Masern für Erwachsene und Kinder wird spätestens in der Reisevorbereitung dringend empfohlen, da die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Januar 2019 einen fehlenden Impfschutz gegen Masern zur Bedrohung der globalen Gesundheit erklärte.

Bei direkter Einreise aus Deutschland sind keine verpflichtenden Impfungen notwendig. Bei Einreise aus einem Gelbfieberendemiegebiet ist für alle Personen, die älter als 9 Monate sind der Nachweis einer einmaligen Gelbfieberimpfung erforderlich. Ebenso bei Transitreisen über die Flughäfen Addis Abeba oder Nairobi kann unabhängig von der Dauer des dortigen Aufenthaltes der Nachweis einer Gelbfieberimpfung gefordert werden.

Das Auswärtige Amt empfiehlt als sinnvollen Impfschutz: Schutz gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), ggfs. auch gegen Mumps, Masern, Röteln (MMR), Influenza, Pneumokokken und Herpes Zoster (Gürtelrose). Außerdem werden als Impfungen Hepatitis A und Polio (Kinderlähmung), bei Langzeitaufenthalten oder besonderer Exposition auch ggfs. Hepatitis B, Tollwut und Typhus empfohlen.

Empfehlung: körperbedeckende und helle Kleidung tragen (z. B. lange Hosen, lange Hemden); tagsüber, abends und nachts Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen mehrfach auftragen (aufgrund von Dengue und Malaria); ggf. unter einem imprägnierten Moskitonetz schlafen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des auswärtigen Amtes oder bei einem Facharzt.

Kleidung

Bei einer Reise nach Madagaskar sollte je nach Reisezeit zusätzlich zu leichter Kleidung auch für wärmere Kleidungsstücke Platz im Koffer sein. Für die Abende sind auf jeden Fall langärmelige, helle Oberkleidung und leichte geschlossene Schuhe zu empfehlen. Feste Schuhe sind auch bei kürzeren Wanderungen ratsam, für längere Wanderungen nehmen Sie Ihre knöchelhohen, gut eingelaufenen Wanderschuhe mit. Aufgrund der Stromausfälle ist eine Taschenlampe oft sehr hilfreich. Moskitoschutz (Sprays o. Ä.) und Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor dürfen ebenso nicht fehlen wie eine Kopfbedeckung gegen die Sonneneinstrahlung.

Klima/ Beste Reisezeit

In Madagaskar herrscht vorwiegend tropisches Klima, wobei mehrere Klimazonen die unterschiedlichen Regionen beherrschen. Von November bis März ist in Madagaskar Sommer. Im Hochland sind die Temperaturen noch angenehm, sie können jedoch im Süden auf bis zu 40°C steigen. Fast im gesamten Land ist im sogenannten „Südsommer“ Regenzeit. In diesen Monaten fegen regelmäßig Zyklone über das Land hinweg und richten teilweise große Schäden an.

Reisen nach Madagaskar sind deshalb zwischen Januar und März nur bedingt zu empfehlen (je nach Reiseregion). Von April bis Mitte Juni kann man das Land sehr gut bereisen, denn dann ist das Land so kurz nach der Regenzeit wunderbar grün und viele der Pflanzen blühen. Die Temperatur sinkt auf angenehme 22°C. Im Juli und August herrscht Winter und es kann im Gebirge recht kalt werden. Die Temperaturen erreichen im Hochland manchmal den Gefrierpunkt, während jedoch die Küste von gemäßigten Temperaturen bestimmt wird. Zudem ist Hauptreisesaison, sodass zu dieser Zeit am meisten Besucher da sind.

September und Oktober sind herrliche Reisemonate, es wird wieder wärmer und ruhiger. Während man im Westen und Süden von April bis Dezember mit relativ wenig Regen rechnen kann, kann es im Osten, vor allem in den Regenwaldgebieten auch in der sogenannten „Trockenzeit“ Regentage geben. Wer also in den Osten fährt (Perinet, Ranomafana, etc.) sollte sicherheitshalber Regenkleidung dabeihaben, egal zu welcher Jahreszeit.

Kulturelle Besonderheiten

Viele Madagassen leben noch sehr traditionell, aber einige der Bewohner passen sich der westlichen Lebensweise an. In Madagaskar spielt Religion immer noch eine große Rolle, genauso wie die Verehrung der Ahnen. Laut den Madagassen sind diese nach dem Tod als Geistwesen noch immer präsent und steuern die Geschicke der Familien oder des Dorfes.

 

Die traditionelle Musik Madagaskars wird von kleinen Orchestern gespielt. Diese haben eine Vielzahl von Instrumenten aus Naturmaterialien, wie zum Beispiel die Valhia, auch bekannt als Bambuszitter, die aus einem Bambusrohr gefertigt und mit Saiten versehen wird. Die Antsiva wird aus einer großen geschwungenen Muschel gefertigt und sorgt für einen besonderen Klang. Die Amponga sind fellbespannte Trommeln und liefern den Rhythmus.

Salegy ist eine rhythmische Tanzmusik, die primär entlang der Küste von Madagaskar gespielt wird und ebenfalls sehr berühmt ist, genauso wie die moderne Musik, die hauptsächlich in den Städten entsteht. Junge madagassische Hip-Hopper aus größeren Städten werden dadurch mittlerweile sehr berühmt und die Bekanntheit reicht oft auch bis Frankreich.

Sprache

Die Amtssprachen sind Madagassisch (Malagasy) und Französisch. Das Malagasy weist leichte regionale Dialektfärbungen auf und wird im ganzen Land gesprochen. Französisch wird auf dem Land selten gesprochen, in den Städten jedoch kommt man damit gut zurecht. Englisch wird vorwiegend von jungen Madagassen in den Städten gesprochen, ist jedoch nicht sehr weit verbreitet. Ein paar Worte Malagasy zaubern jedoch ein Lachen auf die Gesichter der Madagassen und öffnen Ihnen Tür und Tor.

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